Das Cochlea Implantat (kurz CI) ist eine Hörprothese oder ein Hörimplantat (kein Hörgerät) für hochgradig Schwerhörige, taube und resthörige Menschen. Voraussetzung ist eine funktionsfähige zentrale Hörbahn, damit sind alle Nervenstrukturen vom Innenohr bis zum Gehirn gemeint.
Dabei wird durch eine Operation am Schädel unter Narkose das CI direkt in die Gehörschnecke (lateinisch: Cochlea, daher der Name) implantiert, also operativ eingesetzt.
Es besteht aus zwei Teilen:
Ein sichtbarer Teil hinter dem Ohr (Mikrofon, Sprachprozessor, Batterie oder Akku und Spule) wandeln den Schall um. Ein mittels Magnet außen am Kopf sitzender Sender übermittelt das Signal ins Innere des Kopfes. Der unter die Schädeldecke implantierte Teil besteht aus einem Empfänger und den Elektroden, die bei der Operation in die Cochlea eingeschoben wurden und dort nun direkt die Hörnerven reizen.
Unterschiedliche Erregungsorte erzeugen unterschiedliche Frequenzwahrnehmungen, die Größe des elektrischen Stromes ist dabei entscheidend für die Lautheit.
Ein Cochlea Implantat macht aber nicht automatisch normal hörend. Es gibt Gruppen, die mit dem Implantat gar nichts hören, nur Umweltgeräusche oder Stimmen erkennen oder aber auch über das Gehör Sprache gut aufnehmen und verarbeiten können.
Das Cochlea Implantat kann für spätertaubte Personen, für die Hörgeräte keine Hilfe darstellen, sinnvoll sein. Es wird zunehmend bei gehörlos geborenen oder vor dem Spracherwerb ertaubten Kindern bereits ab dem 1. Lebensjahr eingesetzt.
Viele CI-Träger*innen fühlen sich weder in der Gesellschaft der Hörenden noch in der Gesellschaft der Tauben zu Hause. Häufige Folge sind starke Identitätsprobleme. Es sollte daher niemals als ‚Alternative’ zur oder ‚Ersatz’ für Gebärdensprache gesehen werden.
Heute sind weltweit fast 400.000 Personen Implantat-Träger*innen, davon sind 40% Kinder. In Deutschland sind es derzeit rund 40.000.