Eine Induktionsschleife heißt auch induktive Höranlage, Induktionsschleifenanlage oder seltener Ringschleifenanlage. Es ist eine technische Einrichtung, die es einem Hörgeräteträger ermöglicht, störungsfrei Audiosignale wie Musik oder Wortbeiträge in Veranstaltungsräumen drahtlos über das Hörgerät zu empfangen.
Das System besteht aus einer Signalquelle (z. B. Mikrofon), einer elektronischen Verstärkerschaltung, einer Induktionsschleife mit meist nur einer Windung und dem Hörgerät als Empfangsgerät.
Die Induktionsschleife wird um den zu versorgenden Raum herum, etwa entlang der Innenwände, verlegt und mit dem Verstärkergerät verbunden. Im Betrieb wird von dieser Kabelschleife ein magnetisches Wechselfeld ausgesandt, das in der Empfangsspule des Hörgeräts durch elektromagnetische Induktion eine elektrische Spannung erzeugt, deren Verlauf dem des Hörsignals gleicht. Im Hörgerät wird diese durch den Audioverstärker verstärkt und über den Ohrhörer an das Ohr des Trägers geleitet.
Um solche Induktionsschleifenanlagen nutzen zu können, muss das Hörgerät über eine so genannte Telefonspule (kurz: „T-Spule“), verfügen, die das magnetische Wechselfeld der Anlage aufnimmt. Üblicherweise wird bei der Nutzung der Telefonspule das Mikrofon des Hörgerätes deaktiviert.
Induktive Höranlagen finden vor allem in öffentlichen Gebäuden und Veranstaltungsräumen wie z. B. Kirchen, Kinos, Theatern und Vortragssälen Anwendung. Mit einer induktiven Höranlage ausgestattete Örtlichkeiten werden meist im Eingangsbereich über ein Hinweisschild in Form eines blauen oder gelben Quadrates mit einem stilisierten Ohr und dem Buchstaben „T“ ausgewiesen.
Heute wird meist die modernere Blue-Tooth-Übertragung (per Funk) genutzt.
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