Pantomime ist eine Form der darstellenden Kunst, die sich sowohl auf die Kunst selbst als auch auf den Künstler bezieht, der die Pantomime ausführt. Bei der Pantomime wird ohne gesprochenes Wort ausgekommen und ganze Handlungen, Szenen, Örtlichkeiten, Gegenstände sowie verschiedenste Charaktere hauptsächlich mit Gestik und Mienenspiel darstellt. Auch tänzerische Bewegung, Masken oder Schminkmasken können dabei zum Einsatz kommen. Die Körpersprache ist dabei das Handwerkszeug eines Pantomimen. Ebenfalls mit dem Begriff verbunden ist die Vorstellung einer allgemeinen Verständlichkeit über Sprach- und Standesgrenzen hinweg.
Das Wort „Pantomime“ stammt aus dem Griechischen pantómimos = der alles Nachahmende. Etwa 400 v. Chr. wurde die Pantomime in Griechenland als eigenständige Kunstform erkannt. Viel später, etwa 20 v. Chr. bis 500 n. Chr. war besonders die Komödien- und Tragödienpantomime im römischen Theater beliebt.
Der Franzose Étienne Decroux gilt als Vater der modernen Pantomime und als Mitbegründer des modernen Körpertheaters. Sein Schüler Marcel Marceau wurde später ebenfalls zu einem berühmten Pantomimen. Sein Interesse für die Schauspielbühne war schon früh durch Stummfilm-Stars wie Charlie Chaplin geweckt, und er beschloss, die „Kunst der Stille“ zu seinem Beruf zu machen.
Seit 1947 war Marceau dem Publikum vor allem als „Monsieur Bip“ bekannt, einem tragikomischen Clown, der mit dem typischen Ringelhemd, weißer Hose und einem Hut mit roter Blume bekleidet war. Marceau wollte den Menschen mit der Figur des Bip einen Volkshelden schenken, in dem sich jeder finden könnte. Dass die Resonanz durchweg positiv ausfiel, bestätigte Marceau in seiner Annahme, „die Stille Sprache [sei] ein tiefes Bedürfnis“ der Menschen.
Es entwickelte sich eine moderne Kunstform der Pantomime, die sich auf das Wesentliche beschränkt. Der Begriff selbst ist heute noch sehr weitreichend, trotz der Bemühungen um eine „reine“ Pantomime. Versuche von Menschen, sich bspw. gestisch oder „mit Händen und Füßen“ in einer fremden Sprache auszudrücken, werden oft als pantomimisch bezeichnet, gehören aber nicht zur Kunstform der Pantomime. Bekannt ist der Begriff der heutzutage auch durch zahlreiche Spiele, bei denen Begriffe ohne Worte und nur mit Körpersprache erklärt werden müssen.
Ein bekannter tauber Pantomime ist JOMI, mit vollem Namen Josef Michael Kreutzer. Er war Schüler des Marcel Marceau und arbeitet schon lange erfolgreich als Pantomime und Theaterdozent und erhielt 1996 den Kulturpreis für Kunst und Wissenschaft des Landkreises Saarlouis.
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