Gebärdensprache ist die natürlich entstandene Sprache der tauben Menschen. Gebärdensprachen sind visuell-manuelle Sprachen, die neben Handzeichen aus Mimik und Körperhaltung bestehen. Sie verfügen über ein umfassendes Vokabular und eine eigenständige Grammatik, die grundlegend anderen Regeln folgt als die Grammatik gesprochener Sprachen. Von der Sprachwissenschaft sind sie als eigenständige und vollwertige Sprachen anerkannt.
Daher sollte man nicht die Begriffe Pantomime, Mienensprache, Zeichensprache oder Gestensprache anwenden.
Jedes Land hat seine eigene nationale Gebärdensprache mit jeweiligem Fingeralphabet, in der sich auch regionale Dialekte entwickelt haben. Zum Beispiel wurde in Uganda die Nationalgebärdensprache (UGS) bereits 1995 gesetzlich anerkannt und als erstes Land weltweit fand dort bereits 1996 der Einbezug der UGS sowie gehörloser Vertreter im Parlament statt.
International kommuniziert werden kann aber mithilfe des weltweit gebräuchlichem „International Sign“.
In Deutschland ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) seit 2002 als Sprache rechtlich anerkannt. Dagegen sind lautsprachbegleitenden Gebärden (LBG) in Deutschland oder seeing exact English (SEE) in den USA keine vollwertigen Sprachsysteme. Sie orientieren sich an der Grammatik der Lautsprachen und werden mehr im pädagogischen Bereich eingesetzt.
Taktiles Gebärden wird von Taubblinden benutzt, dabei legen sie ihre Hände auf die Hände des Sprechers und fühlen durch die Berührung die Gebärden.