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Was ist Gebärdensprache?

Die Gebärdensprache ist eine visuell-manuelle Sprache, die sich durch manuelle und non-manuelle Sprachmittel ausdrückt. Dabei werden sowohl Hände als auch Mimik, Blickrichtung, Kopf- und Oberkörperhaltung sowie Mundbewegungen verwendet. Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist eine eigenständige Sprache, deren differenzierte Grammatik und Linguistik sich von der deutschen Lautsprache unterscheidet.
Ein besonderes Element der Gebärdensprache ist das Fingeralphabet, das mittels unterschiedlicher Handformen die Buchstaben des Alphabets darstellt. Es dient dazu, ein Wort zu buchstabieren, z.B. Eigennamen, Fremdwörter oder unbekannte Begriffe.
Die Vollwertigkeit von Sprachen der tauben Menschen wurde im Zuge sprachwissenschaftlicher Forschung bereits in den 1960er Jahren festgestellt. Erst 2002 wurde die DGS in Deutschland durch das Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetz offiziell anerkannt. 

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Weltweit leben 70 Millionen taube Menschen. Nicht alle können gebärden.

Die Gebärdensprache ist nicht international. Weltweit existieren über 100 Gebärdensprachen.

In Deutschland können ca. 300.000 Menschen gebärden.

Die Deutsche Gebärdensprache ist erst in diesem Jahrhundert anerkannt worden.

Zeichensprache oder Gebärdensprache?

Viele verwenden den Begriff Zeichensprache, wenn sie eigentlich die Gebärdensprache meinen. Der Begriff Zeichensprache ist unter Gehörlosen nicht besonders beliebt. Es gibt nicht adäquat wieder, was die Gebärdensprache ist: eine natürliche Sprache, die allen Lautsprachen in grammatischer und linguistischer Komplexität ebenbürtig ist. Zeichensprachen sind erschaffene Verständigungssysteme, wie die Tauchsprache oder non-verbale Kommunikation. Sie begleiten eine Lautsprache oder ersetzen Teile von ihr durch Zeichen.

Taubstumm oder Gehörlos?

Der Begriff taubstumm ist immer noch sehr weit verbreitet – zum Ärgernis viele Gehörloser. Taubstumm ist man, wenn man nicht hören kann und nicht sprechen kann bzw. sich nicht sprachlich mitteilen kann. Der erste Punkt ist zweifellos zutreffend, daher ist die Bezeichnung taub auch sehr gängig. Der zweite Punkt ist jedoch falsch: Gehörlose können durch gezieltes Sprechtraining eine unterschiedlich ausgeprägte lautsprachliche Kompetenz erwerben. Gehörlose sind also nicht stumm – nicht im akustischen Sinne und auch nicht in dem Sinne, sich sprachlich mitzuteilen. Ihr sprachliches Ausdrucksmittel ist die Gebärdensprache.

Die Geschichte der Gebärdensprachen

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